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Radiologie Köln-Kalk, Köln
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MRT-Termine werden im Allgemeinen Montag bis Freitag zwischen 07:00 und 20:00 Uhr vergeben.

Schilddrüsen-Diagnostik

Einer unserer Schwerpunkte ist die Schilddrüsen-Diagnostik

Schilddrüsen-Krankheiten sind häufig, und viele Menschen wissen nicht, dass ihre Schilddrüse zu groß ist, Knoten hat oder nicht richtig arbeitet. Eine bundesweite Studie ergab, dass bei 33,2 % der Bevölkerung eine Struma (Schilddrüsen-Vergrößerung) oder ein Knoten vorliegt. Andere Untersuchungen ergaben, dass bis zu 20 % der Menschen eine fehlerhafte Schilddrüsenfunktion haben ohne sich dessen bewusst zu sein.

Schilddrüsen-Krankheiten verändern nicht nur die Psyche, sondern auch das Aussehen der Menschen:

Am Beispiel des Gesichtes von Marylin Monroe, ein Gesicht, das fast jeder kennt, wird aufgezeigt,
wie sie ausgesehen hätte, wenn sie eine Schilddrüsen-Erkrankung gehabt hätte.

Die vergrößerte Schilddrüse (Struma)

Vorbemerkung

Die Entwicklung des menschlichen Organismus wird durch Hormone gesteuert, die Schilddrüsenhormone. Dieser Steuerungsmechanismus ist offenbar sehr erfolgreich, denn er wird auch bei den Tieren, sogar den Fischen, verwendet. Offenbar sah die Evolution keine bessere Möglichkeit. Wirft man zum Beispiel eine Tablette mit Schilddrüsenhormonen in ein Aquarium mit Kaulquappen, so entstehen daraus vorzeitig Frösche.

Die Schilddrüsenhormone: Thyroxin (L-T4) und Trijodthyronin (L-T3) sind relativ einfach gebaut. Es sind im Körper praktisch die einzigen Stoffe, die Jod enthalten. Wenn von „Jodmangel“ und „Jodversorgung“ gesprochen wird, so geht es eigentlich immer darum, dass wir genügend Jod bekommen, damit die Schilddrüsen-Hormonproduktion nicht gefährdet ist. Deutschland liegt in einem Jodmangelgebiet. Dass Europa eine der jodärmsten Gegenden der Welt ist, verdanken wir den Eiszeiten, insbesondere der letzte großen „Würm-Eiszeit“, die vor ca. 30000 Jahren zu Ende ging. Am Ende der Eiszeit, als die Gletschermassen abschmolzen, wurde das Jod aus dem Boden gewaschen. Damals, noch während der Eiszeit wanderten über Landbrücken des teilweise ausgetrockneten Mittelmeeres die Cro-Magnon-Menschen, unsere Vorfahren, aus Afrika nach Europa. Sie lernten sehr sich vor der Kälte am Rande der sich zurückziehenden Gletscher zu schützen. Der Jodmangel des neu besiedelten Landes war aber ein Problem, das sie mit ihrem Intellekt nicht meistern konnten. Die Evolution half ihnen. Mit der Pubertät bekamen die kleinen Mädchen einen „Kropf“. Durch diese Vergrößerung des Organs, war dieses in der Lage, effektiver Jod aus dem Blut zu entnehmen und es in die Hormone einzubauen.

In Zahlen ausgedrückt: In Köln beträgt die mittlere Jodaufnahme pro Tag derzeit ca. 60µg und bei Verwendung von Jodsalz ca. 80µg. Nach der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) liegt dann ein Jodmangelgebiet vor, wenn die hier lebenden Menschen weniger als 100µg Jod pro Tag im Urin ausscheiden. Da 2/3 des mit der Nahrung aufgenommenen Jods resorbiert werden und 1/3 im Stuhl wieder ausgeschieden werden, muss ein Mensch also mindesten 150µg Jod pro Tag aufnehmen, damit er ausreichend versorgt ist. Die Deutsche Ernährungskommission empfiehlt eine tägliche Aufnahme von 200µg für den Erwachsenen. Nach eigenen Messungen benötigt eine schwangere Frau in Köln 230 – 250µg pro Tag.

Die gesunde Schilddrüse

Schilddrüse: Bei der Geburt wiegt die Schilddrüse 2 g und bringt es beim Erwachsenen auf 18 g (Frau) bis zu 25 g ( Mann). Im höheren Lebensalter schrumpft die Schilddrüse ein wenig.

Die Lage der Schilddrüse:

Wegen ihrer geringen Größe ist die gesunde Schilddrüse weder zu sehen noch zu tasten. Die Schilddrüse liegt im mittleren bis unteren Drittel der vorderen Halsabschnitts vor der Luftröhre, die sie mit einem rechten und linken Lappen umgreift. Mit diesen zwei Lappen und dem vor der Luftröhre liegenden Verbindungsstück, dem Isthmus, ähnelt die Form der Schilddrüse einem Schmetterling. Diese Lappen reichen oben bis an den Schildknorpel des Kehlkopfes, und unten bis knapp oberhalb des Übergangs vom Hals zum Brustraum. Rechts und links der Schilddrüse liegen die beiden großen Blutgefäße.

Die Schilddrüse wird stark durchblutet, ca. 4 – 5 mal mehr als die Nieren und 100mal mehr als Arm und Beine. Dieses Phänomen läßt sich wie folgt erklären: Drüsen wie die Bauchspeicheldrüsen produzieren ihren Saft, den sie in ein eigenes Gangsystem abgeben. Die Schilddrüse besitzt ein solches Transportmittel nicht. Die Blutgefäße müssen also ein Gangsystem ersetzen. Weiter ist zu beachten, dass die Nieren Jod ausscheiden, was dann dem Körper nicht mehr zur Verfügung stehen würde. Die Schilddrüse muss also das Jod aus dem Blut (vorher) so schnell wie möglich eliminieren, damit es nicht über die Nieren verloren geht. Die Schilddrüse gibt ihr Inkret in das Blut ab, von wo aus die Hormone an alle Körperzellen gelangen.

Der Feinaufbau und die Funktion der Schilddrüse

Der Aufbau

Die Schilddrüse besteht, mikroskopisch gesehen, aus Läppchen, die aus einer Vielzahl mikroskopisch kleiner bläschenartiger Gebilde, den Follikeln, zusammengesetzt sind. Diese sind etwa ¼ bis ½ Millimeter groß und werden von einem Follikelepithel umgeben. Die Zellen der Schilddrüse nennt man: Thyreozyten. Sie umgeben das Zellinnere des Follikels und damit auch das im Follikel vorhandene Kolloid, in dem sich das Speicher-Eiweiß Thyreoglobulin und die in dem Thyreoglobulin gespeicherten Schilddrüsenhormone befinden. Form und Größe dieser Follikel und die Menge des Kolloids inmitten des Follikels, wie auch die Gestalt der Zellschicht, ändern sich mit dem Funktions-zustand. Bei einer verstärkten Aktivität werden die Zellen vergrößert, bei verminderter Funktion flachen sie ab.

Die Bildung der Schilddrüsenhormone

Die Schilddrüse braucht genauso wie eine Fabrik Rohstoffe. Als Rohstoff benötigte sie auch Jod, was aber nicht von menschlichen Körper produziert werden kann, sondern von außen zugeführt werden muss. Jod wird mit der Nahrung aufgenommen, im Verdauungstrakt freigesetzt und mit vielen anderen wichtigen Stoffen ins Blut überführt. Über das Blut gelangt das Jod in die Schilddrüse. Dort werden die Thyreozyten aktiv, die das Jod aus dem Blut eliminieren und in sich aufnehmen. Dies geschieht mit Hilfe eines sog. Natrium-Jodid-Symporters. Im aktiven Zentrum dieses (Funktions-)Eiweißes befindet sich ein Häm-Molekül, welches Eisen zur optimalen Funktion benötigt (Ein Eisenmangel kann also auch zu einer Unterfunktion der Schilddrüse führen.). Innerhalb der ?Fabrik? wird das Jod in die vorbereiteten Vorstufe der Hormone (Thyrosin) eingebaut, d.h. das bereitstehende Thyrosin wird, wenn es mit einem Jodatom verbunden wird, zu Monojodthyrosin. Werden zwei Jodatome eingebaut, so bildet sich Dijodthyrosin. Nun kann man entweder Monojodthyrosin mit Dijodthyrosin zu Trijodthyronin verbinden (T3), oder man verbindet Dijodthyrosin mit Dijodthyrosin und erhält Tetrathyronin (T4).

Normalerweise beträgt die Produktionsrate für T3 etwa 10% und für T4 90%. Möglicherweise wird auch nur Thyroxin produziert und ein kleiner Teil dann über eine Dejodase zu Trijodthyronin umgebaut bzw. degradiert.

Die fertigen Schilddrüsenhormone T3 und T4 werden im Thyreoglobulin gespeichert.

Werden nun Hormone benötigt, so nehmen die Thyreozyten etwas Thyreoglobulin aus dem Kolloid auf und befreien die T3- und T4-Hormone aus der Speicherform und geben diese ins Blut ab. Dort werden sie zum Transport an Transportglobuline gebunden.

Nur T3 ist wirksam. T4 ist das Reservoir, aus dem die einzelnen Organe durch Dejodasen das benötigte T3 herstellen. Die Schilddrüse und die Leber sind die wichtigsten Organe, die mit Dejodasen aktives T3 (auch für andere Organe) herstellen. Das harmlose T4 ?patrouilliert? also durch den ganzen Körper und kann jederzeit von den Zellen aufgenommen werden. Wenn eine Zelle das wirksame T3-Hormon benötigt, spaltet sie ein Jodatom von dem T4.

Diese blitzschnelle Bereitstellung von T3 ist nützlich, auf der anderen Seite aber auch gefährlich, falls das System gestört ist. Der Hauptteil (99,95%) von den Hormonen (T3/T4) ist an sogenannte Transporteiweißen gebunden und somit primär inaktiv.

Die Konzentration an freien T3 und T4 wird relativ konstant gehalten.

Die Wirkung der Schilddrüse

Die Schilddrüsenhormone wirken an sämtlichen Köperzellen. Schon vor der Geburt fördern sie Wachstum und Entwicklung. Eine Hauptwirkung der Hormone ist die Förderung der Energiegewinnung (ATP) und -umwandlung aus Nahrungsenergie (Glucose). Die Schilddrüsenhormone beeinflussen alle Stoffwechselvorgänge (Glukolyse/Zitronensäurezyklus/Atmungskette) in allen Zellen. Während der Energiegewinnung benötigt die Zelle Sauerstoff, z. B. als Endaktzeptor von positiven H-Ionen und produziert Wärme. Daher friert ein Patient mit Schilddrüsenunterfunktion, einer mit Überfunktion schwitzt stark.

Die Schilddrüsenhormone wirken auf:

  • Energiehaushalt
  • Temperaturregulation
  • Eiweiß-, Fett-, Kohlenhydratstoffwechsel
  • Muskelstoffwechsel
  • Mineralhaushalt
  • körperliche und geistliche Leistungsfähigkeit
  • andere Drüsen (z. B. Keimdrüsen)
  • das psychische Befinden

Man kann die Funktionen und ihre Bedeutungen der Schilddrüsen eigentlich nur verstehen wenn sie gestört sind. Will man sich aber den Krankheiten zuwenden, muss man sich zuerst den Grundlagen, hier dem „Regelkreis“ zuwenden, da die Schilddrüsen nicht alleine für sich nur arbeitet, sondern Teil eines komplizierten Regelsystems sind. Will man die Sache auf den Punkt bringen, so könnte man sagen, dass die Schilddrüsenhormone die Geschwindigkeit des (unbewussten) Lebens steuern: Geht es zu schnell, überschlägt sich alles. Geht es zu langsam, gibt es kein Ergebnis in der vorgegebenen Zeit. In beiden Fällen würde bezogen auf das Denken gesteigerte Nervosität als Symptom angegeben werden.

Schilddrüsenhormone steigern den Energieverbrauch, was zu einer Reduktion des Körpergewichts führen würde, gleichzeitig steigern sie aber auch den Appetit. Diese Effekte heben sich normalerweise auf, und im Regelfall sind Schilddrüsenhormone bei ihrer therapeutischen Anwendung gewichtsneutral.

Der Regelkreis

Es ist für den menschlichen Körper lebenswichtig, dass Schilddrüsenhormone immer in einer richtigen Konzentration an den Verbrauchsorten vorhanden sind. Dies kann aber nur gewährleistet werden, wenn das Freisetzen von Schilddrüsenhormone aus der Schilddrüsen richtig funktioniert, genauso wie die Produktion von T3 und T4. Damit dies gewährleistet ist, braucht der Körper eine bestimmte Menge an Jod, die bei der Produktion von Thyrosin (T3) und Thyroxin (T4) benötigt wird.

Die Steuerung der Schilddrüse

Es ist klar, dass das komplexe Zusammenspiel all dieser Prozesse eines übergeordneten Zentrums bedarf. Das Kontroll- und Steuerorgan ist die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse), die knapp bohnengroß ist und mit einem Stiel mit dem Hirn verbunden an der Schädelbasis liegt. Aber wie kontrolliert dieses Organ die ?Fabrik? Schilddrüse?

Mit dem Blut wird der Hypophyse jederzeit die aktuelle Schilddrüsehormonkonzentration im Blut mitgeteilt und damit die Arbeitsleistung der Fabrik. Diese Arbeitsleistung wird durch die Menge von T3 und T4 abgelesen und offenbar auch, ob alles andere mit den Hormonen qualitativ stimmt.

Über diese bloße Kontrolle hinaus hat die Hypophyse auch die Möglichkeit in das Geschehen einzugreifen:

Sinkt die Hormonkonzentration im Blut ab, ist eine Regulation nötig. Das Aufsichtsorgan Hypophyse veranlasst auf der einen Seite die Schilddrüse dazu mehr Produkte ins Blut abzugeben, d. h. die Schilddrüse räumt ihre Lagerstätte. auf der anderen Seite sorgt der Aufseher für langfristigen Nachschub: Er bewirkt, dass der Rohstoff Jod verstärkt resorbiert wird, und vor allem, dass die Synthese der Hormone beschleunigt wird.

TSH

Das Instrument, das der Hirnanhangdrüse für diese Aufgabe zur Verfügung steht, heißt „TSH“ (Abkürzung von : Thyreoidea stimulierendes Hormon).

Das von der Hypophyse ins Blut abgegebene TSH besitzt 3 Wirkungen: Es fördert die Jodaufnahme in der Schilddrüse, regt die Hormonsynthese in der Schilddrüse an und sorgt für die Abgabe von T3 und T4 ins Blut.

Es kommt aber auch zu einer vierten (unerwünschten ?) Wirkung: TSH bewirkt eine Vergrößerung der Schilddrüse. Wenn also durch das TSH nicht die erforderliche Schilddrüsenhormonproduktion erzielt wird, wird die Fabrik einfach vergrößert. Diese kropferzeugende Wirkung wurde an Ratten ausgetestet. Dieses Ergebnis ist aber nur bedingt richtig, da bei Patienten mit Kropf zumeist normale TSH-Werte gemessen werden. Inzwischen weiß man, dass auch der Jodmangel direkt auf die Schilddrüse wirkt und zu einer Hyperplasie, einer Vermehrung von Schilddrüsenzellen, führt. (Zur Behandlung der „Jodmangelkropfes“ werden daher Kombinationspräparate von L-Thyroxin und Jod eingesetzt, da sich diese am effektivsten erwiesen haben.)

Die Hypophyse bildet somit das Zentrum des Schilddrüsen-Regelkreises: Wenn es zu wenig Hormone im Blut gibt, setzt die Hypophyse TSH frei. Viele Hormone der Schilddrüse hingegen bewirken das Gegenteil, d. h. die Freisetzung von TSH nimmt ab.

TRH

Die Hypophyse ist zwar der Aufseher über die Schilddrüse, aber es gibt noch einen Oberaufseher. Die eigentliche Kommandozentrale des Schilddrüsenhormonstoffwechsel sitzt oberhalb der Hypophyse, und zwar in den unteren Teil des Zwischenhirns, dem Hypothalamus.

Dort wird ein Stoff gebildet, das die Hypophyse anregt. Das Hormon heißt „Thyreotropin Releasing Hormon“, abgekürzt TRH.

TRH bedeutet soviel wie TSH freisetzendes Hormon. TRH und TSH sind in einem gewissen Sinne in einem Regelkreis miteinander verbunden. Ob es eine strenge Befehlshierarchie vom Hypothalamus zur Hypophyse gibt, ist nicht geklärt.

Die geschilderten Fakten sind insofern wichtig für Schilddrüsenkranke, als man im Blut T3, T4 und TSH bestimmen kann und auf diese Weise prüfen kann, ob der Regelkreis richtig funktioniert. Der Regelkreis kann im Krankheitsfall gestört – „entkoppelt“ sein.

Die Struma als Krankheit

Allgemeines: Zunächst sind ein paar Bemerkungen angebracht.

Schilddrüsenkrankheiten können einen Menschen verändern: körperlich und/oder seelisch.

Es gibt über 50 verschiedene Schilddrüsenkrankheiten. Man kann grob zwischen zwei Betrachtungsweisen der Schilddrüsenerkrankungen unterscheiden. Bei der einen Betrachtung steht die krankhafte Veränderung des Organs im Vordergrund, bei der anderen wird die Funktionsstörungen also die Auswirkungen des Organs auf den Körper bewertet. Dementsprechend unterscheidet man in der Diagnostik zwischen Lokalisations- und Funktionsdiagnostik.

Hier soll nur eine Krankheit beschrieben werden, die aber sehr weit verbreitet ist.

Definition: Der Kropf (Die Struma)

Jegliche Vergrößerung der Schilddrüse wird als Kropf bezeichnet, egal, welche Ursache dahintersteckt. Der Begriff bezeichnet nur ein Symptom wie z. B. Fieber. Die Ursache eines Kropfes ist meistens der Jodmangel, kann aber auch andere Ursachen haben.

Die Größe der Schilddrüse (bei Vergrößerung: der Struma)

Die Schilddrüse ist normal groß, wenn das Volumen eines Schilddrüsenlappen gleich ist dem Daumenvolumen der betreffenden Person (Richtlinie der WHO „Daumenregel“).

Klinisch kann wie folgt unterteilt werden:

  • Struma Grad 0: keine Struma
  • Struma Grad I: tastbare Struma
  • Struma Grad Ia: bei normaler Kopfhaltung kann man die Schilddrüse nicht sehen
  • Struma Grad Ib: bei zurückgebeugten Hals sind die Struma oder Knoten zu sehen
  • Struma Grad II: Struma ist bei normaler Kopfhaltung zu sehen
  • Struma Grad III: sehr große Struma (venöse Stauung, mechanische Behinderung)

Es hat sich inzwischen eingebürgert, die Menge des Schilddrüsengewebes in Milliliter anzugeben, obwohl der Begriff „Milliliter“ sich physikalisch auf Flüssigkeiten bezieht und die Schilddrüse im wesentlichen aus festen Zellbestandteilen besteht. (Pathologen, die Leichen untersuchen, geben die Größe einer Schilddrüse in Gramm an, was korrekt ist, sich an Lebenden aber nicht durchführen lässt.) Da Wissenschaftler mit Millilitern arbeiten und auch „in Millilitern“ argumentieren, sollen auch diese Werte erwähnt werden:

  • Normales Volumen (Frauen): < 18 ml
  • Normales Volumen (Männer): < 25 ml
  • 15 – 18 Jahre: < 15 ml
  • 11 – 14 Jahre: < 10 ml
  • 6 – 10 Jahre: < 8 ml
  • 1 – 5 Jahre: < 6 ml

Diese Größe einer Struma kann ein erfahrener Arzt durch Abtasten feststellen. Besser geht es mit Ultraschall, da das unterschiedlich dicke Unterhautfettgewebe im Ultraschall gut von der Schilddrüse differenziert werden kann („Babyspeck“ kann bei jungen weiblichen Individuen eine Pubertätsstruma optisch vortäuschen). Bei der Sonographie können relativ genau die Länge, die Dicke und die Breite der Schilddrüsenlappen ausgemessen werden. Falls eine ideale Form vorliegt, kann über ein „Rotations-Ellipsoid“ auch das Volumen errechnet werden, was bei deformierten Schilddrüsen mit Knoten aber nur scheinbar exakte Werte liefert.

Zur Funktions- und Lokalisationsdiagnostik gibt es für die Szintigraphie der Schilddrüse keinen sinnvollen Ersatz.
Sie wird in der Regel heute mit Technetium ? 99m und nicht mehr mit Jod ? 131 durchgeführt.

Bei der szintigraphischen Schilddrüsendiagnostik wird radioaktives, kurzlebiges Technetium dem menschlichen Körper angeboten. Dieses wird (wie Jod) in der Schilddrüse aufgenommen aber dann nicht weiter verarbeitet. Mit Hilfe der Gammastrahlung des Nuklids hat man eine relativ verlässliche Aussage über die Hormonproduktion in der Schilddrüse sowohl was die Intensität als auch den Ort betrifft. Wenn sich an einer Stelle vermehrt Nuklide ansammeln, kann man dies als einen „warmen“ Knoten und bei sehr starker Anreicherung als „heißen“ Knoten bezeichnen.

Wenn Schilddrüsengewebe nicht an der richtigen Stelle liegt, sondern z.B. hinter dem Brustbein oder vor dem Kehlkopf, dann ist dies nur mit Hilfe einer Szintigraphie sicher zu klären (ektopes Gewebe). Wenn ein Patient seine Schilddrüsen-Hormone zwar nach Vorschrift eingenommen hat, aber gleichzeitig eine Magenerkrankung die Resorption der Schilddrüsenhormone behindert, dann kann die Szintigraphie, die in diesem Fall eine unerwartet hohe Nuklidaufnahme zeigt (und eben nicht den erwünschen Suppressionseffekt), aufzeigen, dass die Therapie nicht effektiv ist und geändert (intensiviert) werden muss. (Rezidivkröpfe nach Operationen, die zu erneuten Operationen mit all ihren Konsequenzen führen können, könnten bei gewissenhafter Nachsorge mit szintigraphischer Diagnostik häufig verhindert werden.)

Wie ein Kropf entsteht

Dass TSH zu einem Wachstum der Schilddrüsenzellen führt, ist schon seit langem bekannt. Deshalb wurden auch Schilddrüsenhormone zur Struma-Prophylaxe und zu Struma-Therapie eingesetzt.

Die Hypothese aber, dass die Schilddrüse nur wächst, wenn vermehrt TSH auf die Schilddrüse einwirkt, stimmt so nicht, denn es gibt auch Schilddrüsenvergrößerungen bei völlig normalem TSH-Wert.

Inzwischen weiß man, dass auch der Jodmangel selbst ein Wachstumsstimulus ist. Studien ergaben, dass der kombiniert Einsatz von Schilddrüsenhormonen und Jod am effektivsten gegen die Entwicklung einer Struma wirkt.

Die Vergrößerung der Schilddrüse kann durch die Schwellung (Vergrößerung) einzelner Zellen entstehen; man spricht dann von einer „Hypertrophie“. Sie kann aber auch durch eine Vermehrung der Zellen entstehen, was als „Hyperplasie“ bezeichnet ist.

Der Schwellungszustand lässt sich gut mit einer Behandlung (Schilddrüsenhormone und/oder Jod) beeinflussen. Die Vermehrung der Zellen, die Hyperplasie, kann aber nicht rückgängig gemacht werden. Die Behandlung kann aber eine weitere Vermehrung und die Entstehung von Knoten verhindern.

Wie Knoten in einem Kropf entstehen

Die Wachstumsimpulse, die auf jede einzelne Zelle wirken, können dazu führen, dass im Einzelfall eine Mutation auftritt. Wenn die veränderte Zelle in der Folge dieser Mutation intensiver auf weitere Wachstumsreize reagiert, oder womöglich einen Wachstumsautomatismus entwickelt, so entstehen Knoten.

Da die Tochterzellen genetisch mit der Mutterzelle identisch sind, ist eine Feinnadelbiopsie aus dem Knoten zur Klärung, ob es sich um einen gutartigen Knoten oder um einen bösartigen Knoten handelt meistens repräsentativ. Nur wenn innerhalb eines Knotens wieder neue Mutationen auftreten ist die Dignitätsbestimmung mit einer Feinnadelbiopsie nicht mehr verlässlich. Die Beurteilung eines Knotens im sonographischen Bild durch einen erfahrenen Untersucher lässt es im Regelfall zu, eine Entscheidung zu treffen, ob ein Knoten punktiert werden sollte und auch, ob eine Feinnadelbiopsie repräsentativ sein wird.

Therapie der Struma

Grundsätzlich bestehen drei Therapiemöglichkeiten.

  • Medikamentöse Therapie mit Jodid oder mit Levothroxin (L-Thyroxin)
  • Operation
  • Radiojodtherapie

Welches der Verfahren im Einzelfall richtig ist, sollte nach einer kompletten Schilddrüsenuntersuchung festgelegt werden.

In der Vergangenheit wurden unterschiedlicher (konservative) Therapieformen empfohlen:

1975 TSH ist der alleinige Wachstumsfaktor -> Alle Patienten wurden „suppressiv“ mit L-Thyroxin behandelt. Eine Therapie mit 100 – 150µg L-Thyroxin war üblich.

1985 Jodmangel ist der alleinige Wachstumsfaktor -> Viele Patienten wurden jetzt mit 200 µg Jodid behandelt.

1995 Eine Kombination von Jodid und L-Thyroxin war in mehreren Studien am erfolgreichsten. -> Eine Behandlung mit einem Kombinationspräparat wurde jetzt zum Standard.

2005 Die Jodversorgung ist deutlich verbessert. -> Muss man überhaupt therapieren? Die Fachleute sind sich nicht einig.

2010 Es gibt noch andere Gründe zur Therapie als die Vermeidung von Knoten und einer Vergrößerung. -> Eine große Studie zeigt die Überlegenheit einer Therapie mit L-Thyroxin und Jodid.

In den vergangenen Jahren hielt Dr. Schützler Vorträge, die für medizinische Laien und insbesondere betroffene Patienten gedacht waren, die sich mit der Problematik der Schilddrüsenoperation bei Knoten beschäftigen. Sobald wieder ein neuer Termin festgelegt ist, werden wir ihn unter der Rubrik „Aktuelles“ bekannt geben.

Die unkomplizierte Schilddrüsenvergrößerung wird man bevorzugt mit Medikamenten behandeln. Bei Knoten ist deren Zahl, die Größe und die Zellart, aus der diese Knoten bestehen, für die Therapieempfehlung entscheidend.

Bei mechanischen Störungen, die Luftröhre oder die Speiseröhre beeinträchtigen, aber auch bei sicher oder möglicherweise bösartigen Knoten sollte, sofern ein Betroffener operabel ist, operiert werden.

Bei nur funktionellen Störungen ist eine Radiojodbehandlung eine sinnvolle Alternative. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, eine Schilddrüsenvergrößerung mit einer Radiojodbehandlung zu beseitigen.

Bei einer Radiojodtherapie gibt es kein Operationsrisiko. Manche Patienten nehmen aber ungewünscht an Gewicht zu und im Fall von Antikörpern bleiben diese oft erhöht und führen zu Nebenwirkungen (z.B. einer endokrinen Orbitopathie).

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